Jakobsweg - Tag 1

Tag 1 - Di, 14.07.2020


Kennt ihr diese Nächte, in denen man nicht richtig schläft, nicht mal richtig träumt, sondern nur verwirrende, zusammenhanglose Gedanken im Kopf herumschwirren und man nur darauf wartet, dass der Wecker klingelt? Ja... genau so eine Nacht war die gestrige. Da hat sich die bisher nicht so wahrgenommene Aufregung gezeigt. Aber ich ließ mir sagen, dass das auch dazugehört.


Gefühlte 15x habe ich meinen Rucksack nochmal ein-, aus- und umgepackt, meine Packliste verändert und verworfen, bis ich dann mit einem stattlichen Gewicht von 13kg (was sich noch als viel viel viel zu viel erweisen sollte) auf meinem Rücken auf meinen Weg aufbrach.

Nach etwa 1,5 Stunden Marsch stieß meine liebe Freundin Vici zu mir. Sie nahm mir etwas Gepäck aus meinem Rucksack ab und wir wanderten gemeinsam weiter. Wie immer, wenn wir gemeinsam unterwegs sind, schafften wir es auch diesmal, vom geplanten Weg abzukommen. Aus 35km wurden schließlich 43km, aus Wald- und Wanderwegen wurden Straßen. Wir fanden heraus, dass die Postboten sehr nett und hilfsbereit sind, wir als Weitwanderer zu erkennen waren, das Finden von Parasolen und die Aussicht, diese als Abendessen zu kochen neuen Mut macht, das Einpacken von Blasenpflaster (auch wenn man sonst nie Blasen bekommt) essenziell ist, 60 000 Schritte auf Asphalt nicht mehr lustig sind und dass Willenskraft ausschlaggebend ist, um trotz blutiger Zehen nicht aufzugeben.


Todmüde, glücklich und von schmerzenden Gliedern geplagt, freute ich mich über das leckere Abendessen, das liebe Geschenk eines Freundes und die erste geschaffte Etappe.


Erkenntnis des Tages:

60 000 Schritte sind zu viel, 13kg zu schwer und Postler sind total nett

Etappe 1
Etappe 1