Am Morgen des 7.Tages schaffte ich es nun doch, dass ich früher loskam. Es verzögerte sich trotzdem ein bisschen durch das Verabschieden von Hari und Berni und den 5 Pilgerinnen.
Die Wege waren super schön und führten mich über die Handalm bei Windrädern vorbei hinunter zum "Weinofen". Dort war ich das erste Mal an der Grenze zu Kärnten. Und ich traf das erste Mal andere Wanderer! Vom Weinofen aus ging es eine Schotterstraße entlang nach oben, bis zur Hühnerstütze, wo man steil den Berg Richtung Koralpenspeik hinaufgeht. Die schöneren Stellen, wo Almwiese war, ging ich barfuß, den Rest in meinen Sandalen. Das fiel den Leuten rundherum auf und sie sprachen mich sehr häufig darauf an, denn der Weg war relativ geröllig. Trotzdem fand ich es um einiges angenehmer als in den Wanderschuhen. Am Gipfel angekommen, genoss ich den Ausblick von 2.140m aus. Dann ging es bergab Richtung Soboth. Ich lief stundenlang barfuß über Almen, ohne auch nur irgendjemanden zu treffen. Hinter mir, über der Koralpe , brauten sich wieder dunkle Wolken zusammen. Mein Handyakku war so gut wie leer und ich hatte mich noch nicht um eine Unterkunft gekümmert. In der Beschreibung stand, man solle gut auf die Markierungen achten, was mich ein bisschen verunsicherte, denn ich fand, dass sie gut sichtbar waren. Trotzdem und besonders, weil es wieder zu donnern begann, wollte ich nochmal meinen Standort checken - kurz bevor sich mein Handy abschaltete, zeigte es meinen Standort mitten in Slowenien an. Das war lustig, aber nicht so richtig beruhigend. Über den Jauksattel und den Dreieckskogel gelangte ich dann doch nach Soboth und das sogar früher als erwartet. Trotz der Ruhetag-Tafel bat mich die Besitzerin des Gasthofs Mörth herein. Diese Gastgeberin, der Gasthof, der Gastgarten,... alles hat einen ganz besonderen Charme - irgendwie hat es etwas Magisches.
Als ich im Gastgarten saß und auf mein Essen wartete, sah ich eine andere Wanderin mit großem Rucksack und offensichtlich schon müden Beinen kommen. Wir begannen uns beim Abendessen nett zu unterhalten. Die Sympathie war auf Anhieb da und wir beschlossen, dass wir am nächsten Tag gemeinsam gehen würden. Meine erste Mitpilgerin!
ERKENNTNIS des Tages:
Die Koralpe kann auch in Wandersandalen bezwungen werden.
22.07.- Tag 8:
Der Frühstückstisch im Gasthof Mörth war so liebevoll und reich gedeckt, sogar mit individuellem Spruch. In jeder Ecke liegen Bücher, steht oder hängt Deko. Alles in kunterbunt gemischt, was diesen Ort zu einem echten Unikat macht. Ein Ort zum Wohlfühlen und ein Stück weit zum Nachhausekommen, wie Andrea gemeint hat. Und ich kann ihr nur zustimmen.
Bevor wir die Ortschaft verließen, kauften wir noch Proviant beim dortigen Nah & Frisch, was noch ein echter Gemischtwarenhandel ist. Nach wenigen Metern, wo schon wieder alles voll war von den schönsten Eierschwammerln, beschlossen wir, sie zu sammeln und am Abend in unserer Herberge den Koch zu überreden, sie uns zu machen. Das Sammeln kostete uns viel Zeit, machte aber Spaß! Ich habe wieder einmal festgestellt, dass der Jäger - und Sammlertrieb in mir immer noch stark ausgeprägt ist. Zusätzlich genoss ich die Gespräche mit Andrea sehr! Das Wandern zu zweit ist schon was Schönes!
Beim Sobother Stausee hüpfte ich rein und kühlte mich ab. Bei unserem langen Weg von Weintrattl nach unten, begann es wieder zu gewittern. Nach jeder Kurve hofften wir darauf, dass wir schon im Tal waren, aber es schien endlos zu sein. Zwischendurch belohnte uns Kärnten mit einem gigantischen Ausblick über das Drautal. Ein Teil in der Sonne, der andere regendunstverhangen. Ein wunderbarer Moment. Wenig später erreichte der Regen auch uns. Und er wurde immer stärker. Andrea war nach kürzester Zeit patschnass bis auf die Socken - ihre Regenjacke war genauso wenig wasserdicht wie meine Salomon. Der Regen war so stark, dass es den Weg über einen Bach nicht mehr gab. Es gab nur mehr einen großen Bach, ohne Weg. Doch zu diesem Zeitpunkt war es eigentlich egal, die Schuhe waren sowieso schon nass. Wieder ein Pluspunkt für Wandersandalen und Poncho!
Nass und schon etwas erschöpft ging es weiter bergab und bergab und bergab. Unsere Freude, in Lavamünd angekommen zu sein, war groß. Doch die Freude auf die Aussicht darauf, unsere Eierschwammerlbeute gleich essen zu können, war noch um einiges größer.
Beim Hüttenwirt angekommen, war die Enttäuschung genauso groß wie die Vorfreude, als uns gesagt wurde, dass die Küche nicht mehr so lange offen hätte, dass wir unsere Schwammerl essen könnten. Widerwillig bestellten wir uns ein anderes Abendessen und unterhielten uns köstlich. Nach 2 Gläschen Wein und dem gefühlt 15. Bier am Nachbartisch fand ich heraus, dass ich mich geirrt hatte. Ich dachte, die ersten sprachlichen Barrieren und Kommunikationsprobleme würden erst in Spanien auftreten und nicht schon in Kärnten. Wir lachten und unterhielten uns gut. Auch der Wein, auf den wir eingeladen wurden, schmeckte immer besser. Und ich ließ keine Gelegenheit ungenützt, dem Herrn Hüttenwirt Jr. auf unsere Eierschwammerl anzureden. Um kurz vor Mitternacht stand er dann plötzlich auf, nahm den Schwammerlsack und sagte:"Owa putzn dua i dei ned alla". Also ab in die leere Gasthausküche und Schwammerl putzen und kochen. Genau solche Erlebnisse und Spontanaktionen machen das Reisen so interessant und wertvoll! Nach diesem Festmahl um ca halb 1 ließen wir den Abend mit ein oder zwei Gläschen noch gemütlich ausklingen.
ERKENNTNIS des Tages:
Ab Mitternacht gibt's beim Hüttenwirt in Lavamünd die besten Eierschwammerl.
Petra M. (Donnerstag, 08 Februar 2024 17:17)
Gute Weiterreise �
Liebe Grüße aus der Heimat ��
Die Marias (Sonntag, 04 Februar 2024 10:26)
Danke das wir dich auf einem kurzen Stück deiner Reise begleiten durften.
PS nein es liegt nicht an den roten Haaren. ;)
Salana Ayun Iasis
Petra M. (Donnerstag, 25 Januar 2024 19:15)
Ui ui ui ,
Spannender Beginn ...��
Lg Petra
Sarah Karuna (Dienstag, 28 Februar 2023 14:48)
Wie schön von euren Abenteuern zu lesen!
Ich freue mich schon auf den nächsten Eintrag�.
Herzliche Grüße aus Süddeutschland.
�� Sarah
Weitzer Manfred (Montag, 20 Februar 2023 15:06)
Alles Gute und bleibt gesund
Angela (Montag, 20 Februar 2023 08:27)
Alles Gute auf deiner Reise! Ich freue mich auf Berichte und Fotos! Da können wir ein bisschen
„ mitreisen“!
Traude Kolaritsch (Freitag, 20 Januar 2023 16:41)
Liebe Magdalena,
ich freue mich schon sehr auf die Einträge und wünsche inzwischen alles Gute für Deine Vorbereitungen!
Traude
Irmi (Donnerstag, 29 Oktober 2020 05:50)
Liebe Lena,
du wirst deinen Weg weitergehen! Wenn nicht jetzt,dann eben später!Manchmal sind doch auch "Umwege" interessant! Vielleicht ist ja Covid 19 der Anlass, jetzt etwas für eine Bildungskarenz zu tun und dann im Frühjahr ans Ziel zu gelangen.
Ich bin der Überzeugung: Nichts geschieht ohne Grund. Manchmal weiß man es eben erst später.
Ich bin begeistert, wie weit du schon gekommen bist und freue mich jetzt schon darauf, hier weiter deinen Weg und dein Wachsen daran verfolgen zu können!
Bis dahin wünsche ich dir alles Gute und bleib gesund!
Irmi (eine der 5 von der Trahütter Hütte)
Peter, der kärtnerisch sprechende Wegbereiter (Samstag, 24 Oktober 2020 21:37)
Lenchen, die hübsche Domain. Dahinter steckt eine bodenständige, intelligente, mit beiden Beinen auf dem Boden stehende, hübsche und mit ihrem Lachen, auch durch die Maske, ansteckende Persönlichkeit. Sie weiss es einfach noch nicht so genau. Als solches habe ich Lena, noch viel schöner, Magdalena, im Nachtzug nach Graz kennen gelernt. Lena, Dir zu begegnen war ein schönes Glanzlicht in meinem langen Leben bis dahin. Behalte Dein gutes Denken. Schwarzach kam schneller als ich dachte, der Abschied ebenso. Es blieb mir nur noch, Dir und Cornelius, auch ein spannender Typ, ein langes Leben zu wünschen. Ich wünsche Dir von Herzen Begegnungen mit guten Menschen, die Dir wohl gesinnt sind. Sei wachsam, trete immer mal wieder einen Schritt zurück und beobachte die Szene aus Distanz. Du bist die Frau, die den Besten meiner Spezies verdient. Ich wünsche mir, Dir auf dem Camino zu begegnen, wenn ich, so Gott will, mit dem Fahrrad, auf dem Camino Franches unterwegs bin. Oder in Santiago vor der Kathedrale. Vielleicht auch in Finisterre?Ich bin sicher, wir würden uns erkennen! Machs gut, Lena, mit herzlichen Grüssen von Peter, dem Wegbereiter.
Monika (Dienstag, 22 September 2020 19:59)
Liebe Magdalena,
habe Deinen Blog von Anfang bis heute begeistert durchgelesen. Danke, dass Du auch uns 'Daheimgebleibende' an Deinen Erlebnissen und Gedanken teilhaben lässt. Schön, Dich kennengelernt zu haben; schade, dass die Zeit so kurz war.... Alles Liebe!
Georg (Samstag, 05 September 2020 12:32)
Liebe Lena!
Wie ich dir ja schon mehrmals gesagt habe bewundere ich dich sehr dafür dass du deine Träume verwirklicht hast und losgezogen bist �.
Ich drücke die Daumen und wünsche dir von Herzen dass du deine Reise bis ins sonnige Spanien fortsetzen kannst und ich mich weiterhin an deinen Storys erfreuen kann :).
Außerdem freue ich mich sehr dich wenn du doch wieder mal in die Heimat kommst dich zu sehen.
Alles Liebe und bis bald dein Georgi! �
Mario (Mittwoch, 26 August 2020 08:14)
Frei nach dem Motto "Der Weg ist das Ziel" hoffe ich, dass der Abstecher zum Race Around Austria kein Umweg für dich war, sonder als ein wertvoller Teil deiner Reise in deiner Erinnerung Platz finden wird. In diesem Sinne hat es mich sehr gefreut, ein kleiner Teil deiner Reise gewesen sein zu dürfen, und wünsch dir für deinen weiteren, weiten Weg unendlich viel Spaß, Freude, Abenteuer, Bekanntschaften, Erlebnisse ...
Ich freue mich jedenfalls, davon zu lesen ;)
Enjoy!!!
Lisbeth Fiedler (Montag, 24 August 2020 08:37)
Liebe Magdalena, ich lese staunend von einer jungen, motivierten Frau, die Kraft ihres Mutes und vielleicht auch mit ein bisserl "Übermut" ��die Welt entdecken möchte ��und bin begeistert �!
Bleib DIR auf Deinem Weg treu und finde, was immer Dir fehlt oder Dich "ganz" machen möge �
Dazu "Mögen Engel Dich begleiten, auf dem Weg der vor dir liegt! Mögen sie dir immer zeigen, dass dich Gott, unendlich liebt �!"....
( Dieses Lied � haben wir "damals" zwar noch nicht gesungen... aber ich denk gern daran zurück, wer ein Stück des Weges mit den "mädlsundmehr" gegangen ist ��
Liebe Grüße Lisbeth �
Weitzer (Sonntag, 23 August 2020 20:40)
alles Gute für dich komm gesund wieder nach Hause
Maria (Mittwoch, 19 August 2020 15:18)
Endlich geht's wieder los!!! ��� Ich freu mich das es wieder weiter geht bzw. Magdalena geht!!! ��
Sandy (Freitag, 31 Juli 2020 10:30)
Liebe Magdalena!
Ich verfolge deine persönliche Geschichte, auf SCHRITT & TRITT!!
Ein Zitat von Buddha finde ich recht passen:
Nimm dir jeden Tag die Zeit, still zu sitzen und auf die Dinge zu lauschen.
Achte auf die Melodie des Lebens, welche in dir Schwingt.
Bussi Sandy :-)
Bernhard (Montag, 27 Juli 2020 20:33)
Sehr schöne Bilder ���
Michael (Montag, 13 Juli 2020 21:36)
Dann greif mal nach den Sternen und reiß das Glück an dich!
Pass auf auf dich und komm xund wieder! Lh