Tag 14 + 15

Nacht unter einer Brücke
Nacht unter einer Brücke

Naja.. erholsam ist was anderes. Aber es war ein Abenteuer. Was man dabei bedenken sollte: selbst im Sommer wird es ganz schön kalt, wenn alles klamm wird. So hatte ich zumindest viel Zeit nachzudenkem und mir meine ersten Simnesfragen auf meinem Jakobsweg zu stellen. Trotzdem sehnte ich mir den Sonnenaufgang herbei. Um 4.45 Uhr beschloss ich, meine Sachen wieder zu packen und aufzubrechen. Das Gehen war schon etwas mühsam, so fast ohne Schlaf. Auch meine Beine fühlten sich bei Weitem nicht so erholt an. Aber auch heute wurde ich für meine Anstrengungen belohnt. Ich durfte einen wunderschönen Sonnenaufgang sehen und die Morgenstimmung in aller Ruhe genießen. 

Sommermorgen
Sommermorgen

Da ich nur mehr 4 % Akku hatte, setzte ich mich um 8 Uhr morgens in St. Jakob i. R. in ein Café, hab ausgiebigst gefrühstückt (ja, es kommt immer wieder vor, dass ich mich selbst darüber wundere, wie viel ich essen kann) und in der Zwischenzeit mein Handy geladen. Nachdem ich der Kellnerin erzählt hatte, was ich hier mache und wohin ich will, hat sie mir eine 1,5 l Wasserflasche und viele Lotus-Kaffeekekse als Wegzehrung mitgegeben. Auch hier muss ich mich immer wieder wundern, wie freundlich und hilfsbereit die Menschen sind, wenn man die Zeit hat, um mit ihnen zu reden.

Der Weg war teils waldig, aber hauptsächlich ging ich wieder auf asphaltierten  Straßen. "34 Grad hat's!", hat mir ein Kärntner im Vorbeigehen erzählt. Das zusätzliche Gewicht des Wassers in meinem Rucksack, die Sonne, die auf der Haut gebrannt hat, der fehlende Schlaf...irgendwie war alles noch viel anstrengender als sonst. Bei über 30 Grad ist mein Körper eben nicht mehr auf Betriebstemperatur. Ich bin aus dem Schwitzen gar nicht mehr rausgekommen. Irgendwann hab ich beschlossen, mich kurz vor Egg am Faaker See auf eine Waldbank zu legen und ein Nachmittagsschläfchen einzulegen. Das hat so unglaublich gut getan. In Egg wurde ich dann von Nina entführt und mit an den Wörthersee genommen, wo mich ihre Verwandten Klaudia und Roland nett empfingen und für mein leibliches und seelisches Wohl sorgten. Im kühlen Nass mit Princess Sparkles, einer hübschen Einhornlady, einem (oder mehreren) Glas Hugo in der Hand, einer physiotherapeutischen Behandlung und der Gesellschaft so herzlicher Menschen, verging der restliche Nachmittag und Abend rasend schnell. Ich durfte die Gastfreundschaft von Klaudia und Roland noch weiter genießen und bei ihnen in einem weichen, wahnsinnig bequemen (man weiß es wieder viel mehr zu schätzen, nach einer Nacht am kalten, nassen Boden) Bett übernachten.


ERKENNTNIS des Tages:


Eine Strecke, die man in 5 schweißtreibenden Stunden geht, kann man genauso gut  in einem klimatisierten Auto in 30 Minuten zurücklegen. 

Entspannen am Wörthersee
Entspannen am Wörthersee

Tag 15:

Es lag eine absolut erholsame Nacht hinter mir und ein entspannter Tag vor mir. Der Plan war, am Vormittag noch ein paar Stunden an den See zu fahren und am Nachmittag weiter zu gehen. Es war zumindest ein Plan. Ergeben hat sich danm eine Shopping-Tour beim Gigasport, wo ich mir neue Wanderschuhe, nämlich die Lowa Innox Pro GTX Mid zugelegt habe. Die fachmännische Bedienung und Beratung hatte Nina übernommen und ich muss sagen, so schnell habe ich mich noch selten für Schuhe entschieden. Gleich im Geschäft wurden sie noch imprägniert und gegen meine Turnschuhe getauscht.

Im Supermarkt deckten wir uns noch mit so manchen Köstlichkeiten ein und legten uns dann wieder an den See. Ich nutzte die Zeit, um ein paar Tage beim Schreiben aufzuholen (mit der besten Lektorin an meiner Seite). Wir genossen die Zeit am See und bezwangen Princess Sparkles. Dankend nahm ich die Einladung an, noch eine weitere Nacht bei Klaudia und Roland zu bleiben. Nach einem leckeren, gemeinsamen Abendessen fielen wir müde ins Bett. Es war ein lustiger, schöner und entspannter Tag am See!


ERKENNTNIS des Tages:


Reisende soll man nicht aufhalten... kann man aber! 

I put some new shoes on and suddenly everything is right
I put some new shoes on and suddenly everything is right