Wenn es erst um halb 8 Uhr morgens hell wird und das nicht einmal richtig, weil das bisschen Himmel, was zwischen den Bergen rundherum sichtbar gewesen wäre, auch mit Regenwolken verhangen ist, fällt das Aufstehen nicht unbedingt leichter.
Nach dem Frühstück warfen Helfried und ich unsere Regenkleidung über und starteten schon im Regen los. Wir kamen eigentlich recht flott voran, obwohl unser Wortwechsel eher spärlich ausfiel, denn das Rascheln der Ponchokapuze und das unaufhörliche Prasseln des Regens gestaltete das gegenseitige Verstehen schwieriger. Es wurde auch zunehmend kälter. Es begann zu graupeln und wir hatten die allergrößte Freude, als wir die ersten richtigen Flocken entdeckten. In St. Jakob bei St. Anton am Arlberg besuchten wir die schön gestaltete Jakobskirche und nutzten diese zum Aufwärmen, was vielleicht keine so gute Idee war, denn danach war uns richtig kalt. Aber es schneite riesengroße, weiße Flocken, was das um einiges erträglicher machte. Mit jeder Flocke kam mehr Weihnachtsstimmung auf!
Bei einem sündhaft teuren Kebap (die St. Antoner wissen wie man Geld verdient) suchten wir nach einer Unterkunft. Nach einer Zusage im Haus Burger, legten wir noch einen Shoppingstopp beim Intersport ein. Es war genau noch 1 Mütze (die ich mir gekauft habe) und 1 Paar Handschuhe lagernd. Aber irgendwie war das ganze Sortiment nicht besonders groß.
Im Haus Burger empfing uns die Hausherrin Barbara sehr herzlich. Gemeinsam mit Reini, einem Jakobspilger (juhuuu) aus Wien verbrachten wir einen gemütlichen Abend und wurden von Barbara kulinarisch verwöhnt.
ERKENNTNISSE des Tages:
Steirer freuen sich mehr über Schnee im September als Tiroler.
St. Anton a. A. hat die teuersten Kebaps und die mickrigsten Intersports
Am nächsten Morgen verabschiedeten wir uns von Barbara. Sie hatte uns noch den Tipp gegeben, unsere Füße mit Zeitungspapier als Isolierung einzuwickeln. Draußen lagen bestimmt schon 20cm Schnee und es schneite immer noch! Zu dritt (gemeinsam mit Reini) stapften wir durch den Schnee davon. Alle drei waren wir begeistert, obwohl der Schnee es uns nicht so einfach machte Wege, Pfade oder Wegweiser zu erkennen. Wir mussten die Tafeln zuerst abklopfen, damit wir lesen konnten, was darauf stand. Wir gingen den WunderWanderWeg entlang (oder wie wir ihn genannt haben: den WinterWunderWanderWeg). Es war so märchenhaft! Bäume, Sträucher und verwurzelte Waldege - alles war von einem weichen, weißen Mantel umhüllt. Ein Traum für jeden Winterliebhaber!
Aber es hatte den Nachteil, dass wir unseren Weg unter dem Schnee fast nicht erkennen konnten, was dazu führte, dass wir eine Extrarunde im Barfußweg drehten.
Es schneite beständig vor sich hin und mit jedem zurückgelegten Höhenmeter, stieg auch die Schneemenge. Knöchelhoch... knietief... hüfthoch. Wir wechselten uns ab, so dass jeder von uns einmal vorausstapfte und die anderen hinterher. Wir kämpften uns vorwärts, was alles andere als einfach war. Der Wind und der Schneefall wurden immer stärker, die Sicht schlechter und die Beine müder. Teilweise rutschten wir auf Wurzeln oder Steinen weg, die im Schnee verborgen lagen oder strumpften in Löcher. Es wurde immer anstrengender. Meine Hose war bis zur Mitte meiner Oberschenkel durchnässt, meine Schuhe ebenso. Die Kälte brannte auf der Haut. Und dann merkten wir, dass wir vom Weg abgekommen waren. Spätestens hier wäre ich allein verzweifelt. Es war nicht mal mehr ansatzweise so etwas wie ein Weg zu erkennen. Wir kämpften uns zurück zum Weg oder dorthin, wo er sein sollte und vorbei am Meiensee. Der Wind pfiff uns eiskalt um die Ohren und meine Handschuhe waren steif gefroren. Laut meinem Handy hatte es - 2 Grad und durch den Wind gefühlte - 8 Grad. Wir wollten einfach nur mehr runter. Wir gingen über eine Brücke und einen Weg entlang... und dann... endlich... Häuser !! Die Freude war riesig!
Doch je näher wir kamen, desto klarer wurde uns, dass weder Licht noch Rauch zu sehen war. Es wirkte wie ausgestorben... bis auf zwei kleine Lichter am Eingang vom Hospiz Hotel St. Christoph. Komplett durchgefroren und erschöpft (nach 3 3/4 Stunden im knie- bis hüfthohem Schnee) baten wir den Besitzer des eigentlich derzeit geschlossenen Hotels darum, uns aufwärmen zu dürfen. Er meinte lachend, dass er gar nicht wusste, dass Steirer (und Fast-Steirer) so verrückt wären und bei dem Wetter zu Fuß über den Arlberg gehen. Dieses Hotel wäre seit Jahrhunderten ein Schutzhaus und wir bekamen Zimmer und das unglaubliche Angebot kostenlos zu nächtigen und uns in der Betriebskantine zu verpflegen. Wer hätte gedacht, dass am Jakobsweg ein Zimmer in einem 5*-Hotel zu den günstigsten Unterkünften gehört? Also ich jedenfalls nicht...
Den restlichen Tag verbrachten wir damit wieder aufzutauen, unsere Sachen trocken zu legen und uns über diese unglaublichen Erlebnisse zu wundern.
ERKENNTNISSE des Tages:
Das Finden des Weges ist das Ziel.
Als Pilger kann ein Zimmer in einem 5*-Hotel zu den günstigen Unterkünften gehören.
Petra M. (Donnerstag, 08 Februar 2024 17:17)
Gute Weiterreise �
Liebe Grüße aus der Heimat ��
Die Marias (Sonntag, 04 Februar 2024 10:26)
Danke das wir dich auf einem kurzen Stück deiner Reise begleiten durften.
PS nein es liegt nicht an den roten Haaren. ;)
Salana Ayun Iasis
Petra M. (Donnerstag, 25 Januar 2024 19:15)
Ui ui ui ,
Spannender Beginn ...��
Lg Petra
Sarah Karuna (Dienstag, 28 Februar 2023 14:48)
Wie schön von euren Abenteuern zu lesen!
Ich freue mich schon auf den nächsten Eintrag�.
Herzliche Grüße aus Süddeutschland.
�� Sarah
Weitzer Manfred (Montag, 20 Februar 2023 15:06)
Alles Gute und bleibt gesund
Angela (Montag, 20 Februar 2023 08:27)
Alles Gute auf deiner Reise! Ich freue mich auf Berichte und Fotos! Da können wir ein bisschen
„ mitreisen“!
Traude Kolaritsch (Freitag, 20 Januar 2023 16:41)
Liebe Magdalena,
ich freue mich schon sehr auf die Einträge und wünsche inzwischen alles Gute für Deine Vorbereitungen!
Traude
Irmi (Donnerstag, 29 Oktober 2020 05:50)
Liebe Lena,
du wirst deinen Weg weitergehen! Wenn nicht jetzt,dann eben später!Manchmal sind doch auch "Umwege" interessant! Vielleicht ist ja Covid 19 der Anlass, jetzt etwas für eine Bildungskarenz zu tun und dann im Frühjahr ans Ziel zu gelangen.
Ich bin der Überzeugung: Nichts geschieht ohne Grund. Manchmal weiß man es eben erst später.
Ich bin begeistert, wie weit du schon gekommen bist und freue mich jetzt schon darauf, hier weiter deinen Weg und dein Wachsen daran verfolgen zu können!
Bis dahin wünsche ich dir alles Gute und bleib gesund!
Irmi (eine der 5 von der Trahütter Hütte)
Peter, der kärtnerisch sprechende Wegbereiter (Samstag, 24 Oktober 2020 21:37)
Lenchen, die hübsche Domain. Dahinter steckt eine bodenständige, intelligente, mit beiden Beinen auf dem Boden stehende, hübsche und mit ihrem Lachen, auch durch die Maske, ansteckende Persönlichkeit. Sie weiss es einfach noch nicht so genau. Als solches habe ich Lena, noch viel schöner, Magdalena, im Nachtzug nach Graz kennen gelernt. Lena, Dir zu begegnen war ein schönes Glanzlicht in meinem langen Leben bis dahin. Behalte Dein gutes Denken. Schwarzach kam schneller als ich dachte, der Abschied ebenso. Es blieb mir nur noch, Dir und Cornelius, auch ein spannender Typ, ein langes Leben zu wünschen. Ich wünsche Dir von Herzen Begegnungen mit guten Menschen, die Dir wohl gesinnt sind. Sei wachsam, trete immer mal wieder einen Schritt zurück und beobachte die Szene aus Distanz. Du bist die Frau, die den Besten meiner Spezies verdient. Ich wünsche mir, Dir auf dem Camino zu begegnen, wenn ich, so Gott will, mit dem Fahrrad, auf dem Camino Franches unterwegs bin. Oder in Santiago vor der Kathedrale. Vielleicht auch in Finisterre?Ich bin sicher, wir würden uns erkennen! Machs gut, Lena, mit herzlichen Grüssen von Peter, dem Wegbereiter.
Monika (Dienstag, 22 September 2020 19:59)
Liebe Magdalena,
habe Deinen Blog von Anfang bis heute begeistert durchgelesen. Danke, dass Du auch uns 'Daheimgebleibende' an Deinen Erlebnissen und Gedanken teilhaben lässt. Schön, Dich kennengelernt zu haben; schade, dass die Zeit so kurz war.... Alles Liebe!
Georg (Samstag, 05 September 2020 12:32)
Liebe Lena!
Wie ich dir ja schon mehrmals gesagt habe bewundere ich dich sehr dafür dass du deine Träume verwirklicht hast und losgezogen bist �.
Ich drücke die Daumen und wünsche dir von Herzen dass du deine Reise bis ins sonnige Spanien fortsetzen kannst und ich mich weiterhin an deinen Storys erfreuen kann :).
Außerdem freue ich mich sehr dich wenn du doch wieder mal in die Heimat kommst dich zu sehen.
Alles Liebe und bis bald dein Georgi! �
Mario (Mittwoch, 26 August 2020 08:14)
Frei nach dem Motto "Der Weg ist das Ziel" hoffe ich, dass der Abstecher zum Race Around Austria kein Umweg für dich war, sonder als ein wertvoller Teil deiner Reise in deiner Erinnerung Platz finden wird. In diesem Sinne hat es mich sehr gefreut, ein kleiner Teil deiner Reise gewesen sein zu dürfen, und wünsch dir für deinen weiteren, weiten Weg unendlich viel Spaß, Freude, Abenteuer, Bekanntschaften, Erlebnisse ...
Ich freue mich jedenfalls, davon zu lesen ;)
Enjoy!!!
Lisbeth Fiedler (Montag, 24 August 2020 08:37)
Liebe Magdalena, ich lese staunend von einer jungen, motivierten Frau, die Kraft ihres Mutes und vielleicht auch mit ein bisserl "Übermut" ��die Welt entdecken möchte ��und bin begeistert �!
Bleib DIR auf Deinem Weg treu und finde, was immer Dir fehlt oder Dich "ganz" machen möge �
Dazu "Mögen Engel Dich begleiten, auf dem Weg der vor dir liegt! Mögen sie dir immer zeigen, dass dich Gott, unendlich liebt �!"....
( Dieses Lied � haben wir "damals" zwar noch nicht gesungen... aber ich denk gern daran zurück, wer ein Stück des Weges mit den "mädlsundmehr" gegangen ist ��
Liebe Grüße Lisbeth �
Weitzer (Sonntag, 23 August 2020 20:40)
alles Gute für dich komm gesund wieder nach Hause
Maria (Mittwoch, 19 August 2020 15:18)
Endlich geht's wieder los!!! ��� Ich freu mich das es wieder weiter geht bzw. Magdalena geht!!! ��
Sandy (Freitag, 31 Juli 2020 10:30)
Liebe Magdalena!
Ich verfolge deine persönliche Geschichte, auf SCHRITT & TRITT!!
Ein Zitat von Buddha finde ich recht passen:
Nimm dir jeden Tag die Zeit, still zu sitzen und auf die Dinge zu lauschen.
Achte auf die Melodie des Lebens, welche in dir Schwingt.
Bussi Sandy :-)
Bernhard (Montag, 27 Juli 2020 20:33)
Sehr schöne Bilder ���
Michael (Montag, 13 Juli 2020 21:36)
Dann greif mal nach den Sternen und reiß das Glück an dich!
Pass auf auf dich und komm xund wieder! Lh