Die Nacht im Stroh war erholsam und das Bauernfrühstück am Morgen hat einfach alles übertroffen! Für jeden, der mal etwas Anderes erleben will, absolut empfehlenswert!
Der Morgenhimmel versprach uns feinstes Wanderwetter, was wir auch bekommen sollten. Über einen langen Forstweg führte uns der Weg hinauf. Zwischendurch erhaschten wir immer wieder Blicke in die Ferne, auf Wälder, die sich zu verfärben begannen und den Herbst ankündigten. In Eggerstaden waren wir wieder zurück am Jakobsweg, wovon wir für das Schlafen im Stroh ein wenig abgewichen waren und verweilten vor der Kirche St. Josef in der Sonne.
Über Feldwege und Weiden spazierten wir nach Appenzell. Wir setzten uns an die Sitter, wo wir unsere Füße nach dem Kneipen in der Sonne trocknen ließen. Dort trafen wir auch Helga und Peter, die die Gelegenheit nutzten und mit ihren E-Bikes die Gegend erkundeten und nach einem gemeinsamen gutbürgerlichen, schweizer Essen (Rösti mit Appenzeller Käse überbacken) Magdalena mit nach Hause nahmen.
Auch dieses Mal war der Abschied schwer. Eigentlich war ich die letzten Wochen immer in Gesellschaft mir lieb gewonnener Menschen. Gemeinsam zu gehen/zu wandern/zu pilgern verbindet und gibt Sicherheit. Man teilt Erfahrungen, Entscheidungen, Erschwernisse und Momente, die zu wunderbaren Erinnerungen werden. Man wächst. Jeder für sich und doch zusammen.
Im Frauenkloster Maria der Engel erwartete mich das absolute Gegenstück dazu. Das Kloster wird seit etwa zwei Jahren als eine Art Hotel und Pilgerunterkunft benutzt, steht aber ansonsten leer. Mir wurde ein Schwesternzimmer (Bett, Nachttisch mit Bibel, Rosenkranz, Weihwasser, Kommode, Schreibpult und Sessel) zugeteilt. Und danach war ich alleine. Das Kloster war leer und es war still. Manchmal knarzte der Boden oder es gluckste das Wasser in den Rohren. Es war ungewöhnlich still. Auch die Tatsache offline zu sein (weil kein WLAN und Roaming in der Schweiz ist ja...sagen wir so: es ist nicht in meinem Budget enthalten), gab mir noch einmal mehr das Gefühl allein zu sein. Und doch hatte es etwas seltsam Beruhigendes an sich.
ERKENNTNISSE des Tages:
Eine Internetverbindung stellt Verbindung her.... und ohne Verbindung.... fühle ich mich nochmal mehr alleine.
Man sollte sich nicht mit einem neuen Schweizer Taschenmesser spielen, wenn man müde ist. Die Klingen sind wirklich scharf.
Tag 60: Ich frühstückte alleine in einem großen Speisesaal. Die Dame, die als Freiwillige die Gäste und Pilger betreute, hatte das Frühstück vorbereitet und kam erst wieder als ich fertig war. Ich freute mich über ihre Gesellschaft und ihre Erzählungen.
Ich pilgerte durch die noch schlafend wirkende Ortschaft und genoss die Ruhe, die das sanfte morgendliche Licht ausstrahlte.
Über einen Barfußweg zwischen einem Golfplatz, Weiden und Mooren ging ich dahin. In Gonten traf ich auf den Bauern Pius, der gratis Urlaub am Bauernhof gegen eine kleine Mithilfe anbietet und wir unterhielten uns bestimmt eine halbe Stunde. Bevor ich weiterzog, bestand er darauf, mit mir ein Gläschen Appenzeller (wie Jägermeister), der angeblich nur tiefgekühlt wirklich gut ist, zu trinken.
Auf dem Weg nach Jakobsbad traf ich zwei Frauen. Eine davon, Heidi, bot mir gleich an, dass ich bei ihr schlafen könne, wenn ich an Luzern vorbeigehe. So nett!
Bei einem großen Kletterpark (Jakobsbad-Kronberg) legte ich eine kurze Rast mit Kägi fret (Schweizer Schoki - check) und gratis WLAN (wuuuhuuu) ein, die ich unter anderem dazu nutzte, um mir meine heutige Unterkunft zu organisieren.
Den Besinnungsweg folgend, einem sehr lieb gestalteten Weg über Wiesen, Weiden und Wäldern, kam ich zum Hof von Josef Niklaus, der gerade damit beschäftigt war, Holz zu schlichten. Mein Angebot, ihm zu helfen, verwunderte ihn. Also stellte ich meinen Rucksack ab und half ihm. Wir unterhielten uns, soweit wir uns gegenseitig verstanden, wirklich gut. 2 1/2 Stunden später und gegen "Bezahlung" in Schnaps, die sich Klaus nicht ausreden ließ, machte ich mich wieder auf den Weg.
Die Zeit war schneller vergangen als gedacht und ich hatte doch noch 13 km vor mir, was bedeutete, dass ich einen Zahn zulegen musste. Leider bin ich mich in Urnäsch auch noch vergangen, was zusätzlich Zeit und Kraft kostete. Ich kämpfte mich steil bergauf auf nochmal 1130m, wofür ich aber mit einer traumhaften Aussicht über die sanfte grüne Hügellandschaft, die verstreut liegenden Bauernhöfe und die dahinter schroff wirkende Bergkulisse belohnt wurde.
In der Pilgerherberge Ämisegg wurde ich herzlich empfangen und fühlte mich auf Anhieb wohl und 'wöllkomm'.
ERKENNTNISSE des Tages:
Schweizer Bauern sind sehr gastfreundlich und stolz darauf Bauern zu sein.
Hier wird man für nette Gespräche oder für freiwillige Hilfe mit Schnaps bezahlt.
Petra M. (Donnerstag, 08 Februar 2024 17:17)
Gute Weiterreise �
Liebe Grüße aus der Heimat ��
Die Marias (Sonntag, 04 Februar 2024 10:26)
Danke das wir dich auf einem kurzen Stück deiner Reise begleiten durften.
PS nein es liegt nicht an den roten Haaren. ;)
Salana Ayun Iasis
Petra M. (Donnerstag, 25 Januar 2024 19:15)
Ui ui ui ,
Spannender Beginn ...��
Lg Petra
Sarah Karuna (Dienstag, 28 Februar 2023 14:48)
Wie schön von euren Abenteuern zu lesen!
Ich freue mich schon auf den nächsten Eintrag�.
Herzliche Grüße aus Süddeutschland.
�� Sarah
Weitzer Manfred (Montag, 20 Februar 2023 15:06)
Alles Gute und bleibt gesund
Angela (Montag, 20 Februar 2023 08:27)
Alles Gute auf deiner Reise! Ich freue mich auf Berichte und Fotos! Da können wir ein bisschen
„ mitreisen“!
Traude Kolaritsch (Freitag, 20 Januar 2023 16:41)
Liebe Magdalena,
ich freue mich schon sehr auf die Einträge und wünsche inzwischen alles Gute für Deine Vorbereitungen!
Traude
Irmi (Donnerstag, 29 Oktober 2020 05:50)
Liebe Lena,
du wirst deinen Weg weitergehen! Wenn nicht jetzt,dann eben später!Manchmal sind doch auch "Umwege" interessant! Vielleicht ist ja Covid 19 der Anlass, jetzt etwas für eine Bildungskarenz zu tun und dann im Frühjahr ans Ziel zu gelangen.
Ich bin der Überzeugung: Nichts geschieht ohne Grund. Manchmal weiß man es eben erst später.
Ich bin begeistert, wie weit du schon gekommen bist und freue mich jetzt schon darauf, hier weiter deinen Weg und dein Wachsen daran verfolgen zu können!
Bis dahin wünsche ich dir alles Gute und bleib gesund!
Irmi (eine der 5 von der Trahütter Hütte)
Peter, der kärtnerisch sprechende Wegbereiter (Samstag, 24 Oktober 2020 21:37)
Lenchen, die hübsche Domain. Dahinter steckt eine bodenständige, intelligente, mit beiden Beinen auf dem Boden stehende, hübsche und mit ihrem Lachen, auch durch die Maske, ansteckende Persönlichkeit. Sie weiss es einfach noch nicht so genau. Als solches habe ich Lena, noch viel schöner, Magdalena, im Nachtzug nach Graz kennen gelernt. Lena, Dir zu begegnen war ein schönes Glanzlicht in meinem langen Leben bis dahin. Behalte Dein gutes Denken. Schwarzach kam schneller als ich dachte, der Abschied ebenso. Es blieb mir nur noch, Dir und Cornelius, auch ein spannender Typ, ein langes Leben zu wünschen. Ich wünsche Dir von Herzen Begegnungen mit guten Menschen, die Dir wohl gesinnt sind. Sei wachsam, trete immer mal wieder einen Schritt zurück und beobachte die Szene aus Distanz. Du bist die Frau, die den Besten meiner Spezies verdient. Ich wünsche mir, Dir auf dem Camino zu begegnen, wenn ich, so Gott will, mit dem Fahrrad, auf dem Camino Franches unterwegs bin. Oder in Santiago vor der Kathedrale. Vielleicht auch in Finisterre?Ich bin sicher, wir würden uns erkennen! Machs gut, Lena, mit herzlichen Grüssen von Peter, dem Wegbereiter.
Monika (Dienstag, 22 September 2020 19:59)
Liebe Magdalena,
habe Deinen Blog von Anfang bis heute begeistert durchgelesen. Danke, dass Du auch uns 'Daheimgebleibende' an Deinen Erlebnissen und Gedanken teilhaben lässt. Schön, Dich kennengelernt zu haben; schade, dass die Zeit so kurz war.... Alles Liebe!
Georg (Samstag, 05 September 2020 12:32)
Liebe Lena!
Wie ich dir ja schon mehrmals gesagt habe bewundere ich dich sehr dafür dass du deine Träume verwirklicht hast und losgezogen bist �.
Ich drücke die Daumen und wünsche dir von Herzen dass du deine Reise bis ins sonnige Spanien fortsetzen kannst und ich mich weiterhin an deinen Storys erfreuen kann :).
Außerdem freue ich mich sehr dich wenn du doch wieder mal in die Heimat kommst dich zu sehen.
Alles Liebe und bis bald dein Georgi! �
Mario (Mittwoch, 26 August 2020 08:14)
Frei nach dem Motto "Der Weg ist das Ziel" hoffe ich, dass der Abstecher zum Race Around Austria kein Umweg für dich war, sonder als ein wertvoller Teil deiner Reise in deiner Erinnerung Platz finden wird. In diesem Sinne hat es mich sehr gefreut, ein kleiner Teil deiner Reise gewesen sein zu dürfen, und wünsch dir für deinen weiteren, weiten Weg unendlich viel Spaß, Freude, Abenteuer, Bekanntschaften, Erlebnisse ...
Ich freue mich jedenfalls, davon zu lesen ;)
Enjoy!!!
Lisbeth Fiedler (Montag, 24 August 2020 08:37)
Liebe Magdalena, ich lese staunend von einer jungen, motivierten Frau, die Kraft ihres Mutes und vielleicht auch mit ein bisserl "Übermut" ��die Welt entdecken möchte ��und bin begeistert �!
Bleib DIR auf Deinem Weg treu und finde, was immer Dir fehlt oder Dich "ganz" machen möge �
Dazu "Mögen Engel Dich begleiten, auf dem Weg der vor dir liegt! Mögen sie dir immer zeigen, dass dich Gott, unendlich liebt �!"....
( Dieses Lied � haben wir "damals" zwar noch nicht gesungen... aber ich denk gern daran zurück, wer ein Stück des Weges mit den "mädlsundmehr" gegangen ist ��
Liebe Grüße Lisbeth �
Weitzer (Sonntag, 23 August 2020 20:40)
alles Gute für dich komm gesund wieder nach Hause
Maria (Mittwoch, 19 August 2020 15:18)
Endlich geht's wieder los!!! ��� Ich freu mich das es wieder weiter geht bzw. Magdalena geht!!! ��
Sandy (Freitag, 31 Juli 2020 10:30)
Liebe Magdalena!
Ich verfolge deine persönliche Geschichte, auf SCHRITT & TRITT!!
Ein Zitat von Buddha finde ich recht passen:
Nimm dir jeden Tag die Zeit, still zu sitzen und auf die Dinge zu lauschen.
Achte auf die Melodie des Lebens, welche in dir Schwingt.
Bussi Sandy :-)
Bernhard (Montag, 27 Juli 2020 20:33)
Sehr schöne Bilder ���
Michael (Montag, 13 Juli 2020 21:36)
Dann greif mal nach den Sternen und reiß das Glück an dich!
Pass auf auf dich und komm xund wieder! Lh