Tag 72 +73

Tag 72: Nach dem Frühstück fuhren Rita, Gabi und ich gemeinsam nach Interlaken, wo mich die beiden rausließen. Ich ging dann über einen sehr flachen Weg entlang der Aare von Interlaken über Unterseen nach Neuhaus, wo mir die zwei entgegenkamen. Dann wanderten wir gemeinsam im prächtigsten Herbst-Kaiserwetter weiter. Ich kam aus dem Staunen gar nicht mehr heraus."Ein Träumchen", meinte Gabi alle paar Meter, blieb stehen und knipste ein Foto. Es war auch wirklich ein Träumchen! 

Ich genoss die Gesellschaft so sehr. Gegen 13 Uhr trennten sich vorläufig unsere Wege. Ich ging, immer mit den Blick auf den See und  auf meine geliebten Berge gerichtet, weiter. Der "Niesen" hat sich mittlerweile auch auf meine Berg-Wunschliste geschummelt.

Gegen 16 Uhr knurrte mir schön langsam der Magen, also holte ich mir beim Bäcker einen "Nussgipfel", setzte mich auf eine Bank am See und zeichnete Eiger, Mönch und Jungfrau, wie sie da so schön vor dem Thunersee thronen...


Eiger, Mönch und Jungfrau
Eiger, Mönch und Jungfrau

Nach der kurzen Rast führte mich mein Weg über die Straße weiter, denn der eigentliche Weg war aufgrund einer Mure gesperrt.

Zwei Stunden früher als gedacht, kam ich in Gwatt an, wo mich Gabi wieder abholte und mit "nachhause" brachte.

Wir ließen den Abend wieder nett ausklingen und ich krabbelte bald darauf müde in meinen Schlafsack.


ERKENNTNIS des Tages:


Die Schönheit der Natur gehört dem, der sie entdeckt, der sie begreift und dem, der es versteht, sie zu genießen.

die zwei besten Hospitaleros
die zwei besten Hospitaleros

Tag 73: Um kurz nach 10 Uhr hieß es in Gwatt Abschied nehmen und wirklich weitergehen. Beim Frühstück hatte ich noch ein wunderschönes Abschiedsgeschenk bekommen: eine Jakobsweg-Muschel aus Holz und einen Segensspruch


Gott segne dich!

Er erfülle deine Füße mit Tanz, 

deine Augen mit Lachen, 

deine Ohren mit Musik,

dein Herz mit Zärtlichkeit 

und deine Seele mit Frieden. 

Gott segne dich!


So schön! DANKE!

Direkt nach dem Start bin ich mich gleich mal verlaufen, was zur Abschiedsstimmung natürlich super gepasst hat. Aber es war zumindest ein schöner Pfad durch den Wald.

In Wattenwill habe ich mir in einem Supermarkt meinen Proviant aufgebessert und dann gemeinsam mit einer Katze auf einer Bank vor der Kirche mein Mittagessen gegessen. Ich versuchte die Pause auch gleich zu nutzen und meine Herberge für die kommende Nacht zu organisieren. Ich musste bestimmt 15 Nummern probieren, bis ich endlich jemanden erreicht hatte. Auf einem Hof in Riggisberg hatte ich einen Platz ergattert. Sie waren überrascht, denn sie hatten heuer mit keinen Gästen mehr gerechnet.

Am Hof "Muriboden" unterhielt ich mich mit Anna und Christian. Ein wirklich liebes Paar, das sehr auf Regionalität setzt.


ERKENNTNISSE des Tages:


Katzen fressen Avocados.


Nachrichten lesen entmutigt - die Coronazahlen explodieren. 

Wer die Augen offen hält, wird überrascht.
Wer die Augen offen hält, wird überrascht.