Langkawi - Leni(s) on the road
Lenka (Leni) und ich beschlossen gemeinsam weiterzureisen. Wir nahmen die Fähre zurück nach Butterworth und dann den Zug weiter nach Kuala Kedah, um von dort wieder eine Fähre weiter nach Langkawi zu nehmen. Ein voller Reisetag, aber diesmal schöner, denn er war in Begleitung. Wieder etwas, was ich über mich lernen durfte beziehungweise bestätigt bekommen habe, was ich bereits wusste - nämlich, dass ich Gesellschaft eindeutig bevorzuge. So schön die Erlebnisse unterwegs auch sind, sie sind nochmal schöner, wenn man sie mit jemandem teilen kann.
Die nächsten Tage verbrachten wir gemeinsam mit Tom und Louise, die ich von der Workaway-Stelle in Chemor/Ipoh kannte. Wir mieteten einen Roller und düsten durch die Gegend. Wir fanden einen kleinen Wasserfall, einen wunderschönen, leeren - naja fast leer, es waren viele Affen, sehr aggressive Affen dort, Strand. Danach plünderten wir einen Ramadan-Bazar und aßen am Steg während des Sonnenuntergangs.
Heute besuchten wir den Kilim Geoforest Nationalpark. Wir hatten eine Führung durch eine Fledermaushöhle und besichtigten eine Fischfarm (eine, im Vergleich zu der Fischfarm, die ich 2018 in Thailand gesehen hab, wirklich gute, also moralisch vertretbare). Danach ging es mit Kajaks durch magische Mangrovenwälder zu einem Platz, wo wir Adler beobachten konnten. Unser Guide "Fiz" erklärte uns mit viel Humor die Flora und Fauna Langkawis. Also absolut empfehlenswert!
Und danach hieß es nach 6 Wochen Malaysia: Selamat tinggal Malaysia - Auf Wiedersehen, Malaysia! Und weiter geht's mit der Fähre nach Satun in Thailand.
Abschied von Ipoh Weiterreise nach Penang
Und wieder wurde es Zeit, um Abschied zu nehmen. Abschied von sehr lieben Menschen, die mich mit ihrer Offenheit und Herzlichkeit beschenkten. Ich werde auf jeden Fall versuchen, mir davon ein Stückchen abzuschneiden.
Weiter ging es mit dem Bus in den Norden, um dann mit der Fähre von Butterworth nach Penang zu fahren. Während der Busbusfahrt hatte ich Gelegenheit, die Landschaft zu bestaunen und die Rollerfahrer. In Asien gehört das Rollerfahren halt einfach dazu. Am besten in Flip Flops oder Badeschlapfen. Ohne Helm oder mit aufgesetztem, aber nicht verschlossenen Helm. Und als ich gerade so dabei war, den Verkehr zu beobachten, kam ein Rollerfahrer zur Kreuzung. Er verlor im Fahren einen seiner Badeschlapfen, bremste, schob zurück, fuhr dabei über seinen Schuh, zog ihn wieder an und brauste bei Rot über die Kreuzung. Ohne Worte, aber mit Lachtränen in den Augenwinkeln.
Ich kam gegen 21.30 Uhr hundemüde und schweißgebadet im Hostel an. Am nächsten Tag schlenderte ich durch die Stadt, bewunderte auch hier die Streetart, nahm einen Bus, der mich rund um die Insel brachte und machte den ein oder anderen Stopp, um die Landschaft zu genießen.
Am darauffolgenden Tag traf ich im Bus zum Penang Hill, einer der Sehenswürdigkeiten in Penang. Im Bus setzte sich ein Mann zu mir. Wir begannen ein Gespräch und beschlossen, den restlichen Tag gemeinsam zu verbringen. Wir erkundeten die Wege am Penang Hill und danach den Kek Lok Si Tempel. Pratik, der ursprünglich aus Indien stammt, hat mir von den weniger bekannten Seiten Indiens erzählt und meine Neugier für dieses so vielfältige Land geweckt, abseits von all den Horrorgeschichten und Vorurteilen.
Workaway Food&Wood
Über die Internetseite workaway.info habe ich eine Anzeige gefunden, die eine Stelle in der Nähe von Ipoh bietet. Für die Hilfe in einem Café und ein wenig Gartenarbeit gibt es Kost und Logie. Ich hab mich beworben und direkt 2 Minuten darauf die Zusage bekommen. Juhu! Fühlt sich nach 3 Wochen "nichtstun" doch gut an, wieder eine Aufgabe zu haben.
Das Anreisen dorthin war mittels "Grab" (die asisatische Version von Uber) sehr unkompliziert. Nur leider begann es so stark zu regnen, dass ich mich mal für ein paar Minuten in dem Carport beim Nachbarhaus unterstellen musste, bevor ich zu meiner eigentlichen Unterkunft konnte.
Das Ankommen war...tja...recht spannend. Im Platzregen huschten wir in meine Holzhütte. Die Gastgeberin "Fifi" hat mir gerade noch gezeigt, welche Bettwäsche ich aufziehen durfte, wo das Badezimmer ist und mir erklärt, dass am nächsten Morgen 7 Uhr Dienstbeginn im Café sei und weg war sie. Dann schaute ich mich mal um. Als erstes stachen mir die Fenster ohne Glasscheiben ins Auge. Eigentlich war der Lärm des Verkehrs daran Schuld, denn meine Hütte lag direkt neben einer 4spurigen, viel befahrenen Straße. Und in Asien gibt es anscheinend keine Beschränkungen wie laut Fahrzeuge sein dürfen oder liegt es an den durchgerosteten Auspuffrohren. Außerdem regnete es rein. Das fiel aber nicht weiter auf, denn das Wasser tropfte auch durchs undichte Dach. Die Matratze am Boden war leider auch zur Hälfte vom Regen erwischt worden.
Als ich dann ins Badezimmer (was einfach außen an der Holzhütte dran ein gefließtes Stück Boden mit einer Holzverkleidung, einem Klo und einem Duschkopf darüber war) kam, stand das leider 10cm tief unter Wasser. Und das Klo versuchte alles, was meine Vorgänger dort deponiert haben, wieder auszuspucken. Hui... das konnte noch was werden.
Am darauffolgenden Morgen, nach einer kurzen und schlaflosen Nacht, war das Problem mit der Toilette leider noch nicht gelöst, aber sie versprachen es zu reparieren und meinten, ich könne in der Zwischenzeit ihr Bad benutzen. Im Café wurde ich von den Mitarbeitern durchwegs sehr freundlich begrüßt und mit Teh Tarik und Roti Canai versorgt. Garry, ein Workawayer aus Deutschland und Nurin, eine Aushilfskraft in den Semesterferien, führten mich in die Arbeit ein. Unsere Aufgaben bestanden darin, die leeren Tische abzuräumen und abzuwischen und manchmal Getränke zu servieren. Es war relativ viel Zeit, die ich einfach nur dastand und auf Arbeit wartete. Die anderen Mitarbeiter fanden das sehr lustig und meinten immer wieder: "We are in Malaysia. Relax!" Selbst da ticken die Uhren anders...
Nach 3 Stunden durfte ich in den Garten und dort Unkraut jäten. Der Boden war erstaunlich trocken, dafür dass es am Vorabend geregnet hatte, als gäbe es kein Morgen. Gegen 12 Uhr mittags bekamen wir Mittagessen und waren in den Feierabend entlassen. Der Nachmittag war sehr entspannt.
Die darauffolgenden Tage (und Nächte) waren besser. Tagsüber war mehr los und nachts war es ruhiger bzw. zumindest schlief ich trotz Lärm. Es war auch nicht mehr so nass. Es regnete zwar jeden
Tag einmal kurz und heftig, aber das trocknete zum Glück auch wieder, da es super duper heiß war. Garry verließ uns, dafür kamen Louise und Tom aus Belgien dazu, weshalb ich ganz in den Garten
durfte. Ich jätete 2 Beete und stellte einen Zaun auf, erntete Bananen, eine Jackfruit, Zitronengras und Pandanblätter. Und durfte mit Fifis Mutter, der guten Seele des Food&Wood Cafés, ein
malaysisches Gericht kochen. Auch wenn die Unterkunft anfangs ein wenig abschreckend war, die Menschen hier ließen es mich durch ihre Freundlichkeit und Gastfreundschaft vergessen!
Ich wurde täglich mehrmals um Selfies gebeten oder auch "heimlich" fotografiert, immer wieder angeredet (dieselben Fragen: Herkunft, Alter, Ehemann) und in Malaysia willkommen geheißen. Ein
Erlebnis möchte ich hier besonders hervorheben. Mit einem Herren unterhielt ich mich etwa 5 Minuten lang übers Reisen, über meinen Eindruck von Malaysia, habe eben klassischen Smalltalk geführt,
hätte ich behauptet. Am nächsten Tag kam er nochmal vorbei und drückte mir ein Päckchen in die Hand - ein kleines Geschenk als Wertschätzung für meine Reise nach Malaysia und vor allem in sein
kleines Dorf. Ich war und bin immer noch sprachlos...
Vor allem Jay Jay, der jüngere Bruder von Fifi, gab uns einige Tipps für unsere Freizeit beziehungsweise entpuppte sich auch als Dschungel-Guide. Barfuß durch den Dschungel, denn mit Schuhen an
den Füßen (es sei denn, es handelt sich um Gummistiefel) lässt sich ein Fluss nicht so gut durchqueren, ging es zu einem Wasserfall. Wir badeten im natürlichen Pool, der sich an dessen Fuße
gebildet hatte, ließen uns von den kleinen Fischen darin pediküren und machten die ein oder andere Erfahrung mit weniger angenehmen Dschungelbewohnern. Blutegeln. Und es macht schon Sinn, dass
man im Internet einige Seiten mit Beschreibungen zum richtigen Entfernen von diesen Viechern findet. Wenn man das falsch anstellt, blutet das nämlich sehr lange und meist ganz schön stark.
Wir besuchten auch einen weiteren, sehr schönen Höhlentempel und besuchten eine Karaokebar. Danke Jay Jay!
Ipoh
Nach 3 Stunden im Zug erreichte ich um 21 Uhr mein Ziel und spazierte vom eindrucksvollen Bahnhofsgebäude, die beleuchteten Straßen entlang. Vorbei an den Kolonialbauten, die einen groben Kontrast zum bisherigen Malaysia darstellen. Die nächsten Nächte würde ich in dem De Cafe and Resthouse, dem bisher wohl bestem Hostel verbringen. Es ist sauber, praktikabel und bietet einen speziellen Mix aus Alt und Neu. Wirklich empfehlenswert.
Die folgende Nacht war unruhig. Genau genommen nicht die Nacht, sondern ich. Ich schlief spät ein und wachte oft auf. Ich irrte durch die Straßen von Ipoh und versuchte, die für welche Ipoh berühmt ist, Street Art zu entdecken - bei 35 Grad im Schatten, mit Tempel-geeigneter Kleidung, eine ziemlich schwitzige Angelegenheit!
Deshalb gab es eine kleine Pause im klimatisierten 25 Kafe Panglima mit dem ebenfalls berühmten "White Coffee" und Ramen, einer Nudelsuppe. Hui...mein erster Kaffee seit...sagen wir lang genug, dass dieses süße Zeug, bereits verloren geglaubte, Geister wiedererweckte. Der brachte mich auch in einem klimatisierten Café zum Schwitzen. Danke White Coffee. Und die Schärfe vom Ramen hat es natürlich auch nicht besser gemacht. Aber unterm Strich ist mir Teh Tarik immer noch lieber.
Ansonsten spazierte ich durch die Gassen und versuchte mich vergebens irgendwo im Schatten zu verstecken, denn die Schweißperlen auf der Stirn wurden zu richtigen Sintfluten. Mich redeten immer wieder Leute auf der Straße an (ein Großteil davon Polizisten) und fragten mich, woher ich komme, fragten nach meinem Ehemann und sagten mir, dass ich mutig sei (und ich gehe davon aus, dass nur wenige davon meinten wahrscheinlich, dass es mutig sei, in meinem Alter noch unverheiratet zu sein und keine Angst zu haben, übrig zu bleiben und der Rest das Solo-Reisen meinte 😉).
Eigentlich wollte ich zum Sam Poh Tong Tempel gehen. Laut Google Maps (und nein - anscheinend habe ich nicht aus meinen Fehlern gelernt) soll dieser nur 6km von der Altstadt entfernt sein, also sehr einfach zu Fuß zu erreichen. Aber eindeutig nicht bei dieser Affenhitze. Ich war tropfnass und nach 2,5km so erschöpft, dass ich einfach nur mehr irgendwas Kaltes zu trinken und mich verstecken wollte. Und dieses Verstecken kam mir eindeutig zugute, denn dadurch habe ich im Schlafsaal des Hostels super liebe Mädels getroffen, mit denen ich auch die folgenden Tage unterwegs war. Und wofür ich überaus dankbar bin!
Ende und Anfang
Wie lang dauern zwei Wochen? Richtige Antwort: Nicht lange genug! Die letzten paar Tage in Kuala Lumpur waren ... nennen wir es "durchwachsen". Uns wurde schmerzlich bewusst, dass es Zeit wurde, Abschied zu nehmen. Das Ende unseres Urlaubs und der Anfang meiner Solo-Travel-Erfahrung.
Nach einem, meinerseits sehr tränenreichen, Abschied, hieß es:
...You´re on your own for a while
you´ll decide for yourself
what you want - no one else -
you´ll be free to live again.... (Friska Viljor - On and on)
Die folgenden 2 Tage war mir nach verstecken. Ich verbrachte bis auf ein paar Erkundungsgänge die meiste Zeit in meinem Zimmer. Ich plante die weitere Reise oder naja informierte mich zumindest über meine Möglichkeiten. Im Süden von Malaysia waren durch den Monsun der letzten Tage starke Überflutungen, weshalb mehr als 40 000 Menschen evakuiert werden mussten. Das hat meine Route doch beeinflusst.
Ich traf auch Sam, einen Malayen, der mich durch Putraya leitete und mir beibrachte, wie ich richtig mit meinen Händen Reis esse. Danke, Sam! 😊
Mein nächster Stopp: Ipoh
Zwischen Hunger und Snickers
Auch die letzten gemeinsamen Tage war Hunger bei Andreas ein großes Thema. Wir stellten einige Theorien auf, woran es liegen könnte, aber auf einen grünen Zweig kamen wir nicht. War auch egal, denn wer sagt schon nein, zu einer kulinarischen Tour durch Kuala Lumpur? Ich bestimmt nicht!
Deshalb möchte ich euch hier ein paar der Dinge vorstellen, die wir in Malaysia kennenlernen durften (erweitert durch ein paar Köstlichkeiten, die ich schon allein schmauste).
Wir fanden heraus, dass nach 1 Tag gezwungener Bauchweh-Esspause, ein Snickers DEN Unterschied macht. So gut wird nie wieder ein Snickers schmecken. Und zwischen den Mahlzeiten, für den schnellen Hunger und gegen die Diva… half ab da immer wieder mal ein Snickers – komplett geschmolzen, geschmolzen und in neuer Form erstarrt, gekühlt, gemixt in einem Milchshake…
Was mich zum nächsten Thema bringt – die Malayen lieben Zucker! „Asam boi“ – sprich „weniger süß“ war eines der ersten Dinge, die ich auf Malaiisch sagen konnte, wofür ich einerseits Lob und andererseits den ein oder anderen Schmunzler kassierte. Als kleines Beispiel: Ich wollte Wasser mit Zitrone und Eis. „Nein, keinen Eistee mit Zitrone, sondern nur Wasser mit Zitrone. Ohne Zucker. Nein, ohne Zucker bitte. Ja, ich bin mir sicher, dass ich keinen Zucker möchte.“
Lasst euch in die Ferne entführen und einen „Gusta“ auf mehr machen…
Nasi Goreng
ist bestimmt eines der bekanntesten malaiischen Gerichte und bedeutet eigentlich nichts anderes als "gebratener Reis". Du findest ihn in den verschiedensten Varianten, meist sehr preiswert an Streetfood-Ständen, in so gut wie jedem Café oder Restaurant und zu jeder Tages- und Nachtszeit. Nasi Goreng geht immer!
Murtabak
wurde uns von dem Restaurantbesitzer empfohlen. Es ähnelt einem Strudelteig gefüllt mit Gemüse, Ei und Fleisch. Super lecker! Wurde mit verschiedenen Soßen serviert.
Curry Mee
ist eine scharfe Curry-Suppe mit Mee (Nudeln), Shrimps, Tofu, Sambal und frischer Minze gegessen wird. Falls du ein Suppenkaspar bist, eher nichts für dich. 😉
Nasi Ayam
ist im Grunde genommen eine Portion Reis mit frittiertem Huhn. Das Besondere daran ist die Marinade, die dem Ganzen die richtige Würze verleiht. Dazu gibt es noch die Soße "Sambal", die sehr pikant bis extrem scharf sein kann.
Satay
also Fleischspieße mit meist süß-würziger Marinade sind wohl eines der liebsten "Fast Food"-Gerichte der Malayen. Man findet sie fast an allen Ecken.
Durian
oder auch Stinkfrucht genannt. Wer so eine schon mal aus der Schale genommen hat, weiß auch sofort, woher der Name stammt. (Hier sollte erwähnt werden, dass man in manchen Hotels, das Zimmer eine weitere Woche bezahlen muss, wenn man eine Durian drinnen öffnet, denn der penetrante Geruch bleibt lange bestehen.) Manche lieben sie, manche hassen sie. Die Konsistenz des Fruchtfleisches ähnelt fasrigem Pudding, was doch ein wenig gewöhnungsbedürftig ist. Also am besten einmal selbst probieren!
Drachenfrucht
ist eine Frucht, dessen Schale an ein Drachenei erinnert. Außen ist sie rot oder gelb und hat rotes oder weißes Fruchtfleisch (wir kannten bisher nur das weiße und waren demnach sehr verwundert). Sie kann wie eine Kiwi aufgeschnitten und ausgelöffelt werden. Der Geschmack war leider weniger intensiv als wir erwartet hatten.
Rambutan
Zuerst schält man das haarige Ding und isst sie wie eine Litschi, welcher sie auch stark ähnelt. Der Geschmack ist süß und intensiv.
Putu Bambu
ist ein Kuchen aus Reismehl. Er wird mittels Pandanblättern grün gefärbt und dann in einem Bambusrohr gedämpft. Danach mit einer Paste aus Palmzucker gefüllt und mit Kokosrapseln bestreut.
Es ist grün, es ist klebrig und zuckersüß! Hat uns ganz begeistert!
Putu Piring
ich, als Unwissende, würde jetzt einmal behaupten, es ist das Gleiche wie Putu Bambu nur in weiß, aber es schmeckt mindestens genauso gut.
Roti Canai
gibt es, wie Nasi Goreng oder Bertie Botts Bohnen, in allen Geschmacksrichtungen. Süß mit Kondensmilch, gefüllt mit Fleisch und Zwiebeln...
...ähnelt ein wenig Palatschinken
Cendol
ist eine Eisspezialität in Malaysia, die man schon mal probiert haben sollte. Es basiert auf Wassereis (genau genommen, zerstampfte Eiswürfel), was danach mit Kokosmilch, Palmzuckersirup, dem grünen Reismehlgelee, Bohnen und Mais serviert wird. Ja, tatsächlich Bohnen und Mais. Als Dessert. In unserem Fall war noch zusätzlich eine Kugel Vanilleeis dabei.
"Not today - tomorrow we have" (25.02.-03-03.23)
In den Hang hineingebaut befand sich die Anlage, wo auch unser kleiner Bungalow für die kommende Woche stand. Google Maps führte uns wieder mal in die Irre, denn, wenn man Google Glauben schenkt, gäbe es nur ein einziges Lebensmittelgeschäft auf der ganzen Insel, das zu Fuß über einen Weg in ca. 1 Stunde zu erreichen wäre. Eine Stunde zu Fuß? Kein Problem, dachten wir und suchten den Weg. Irgendwie war da aber kein Weg, also fragten wir Arbeiter, die gerade dabei waren, einen der Bungalows neu zu decken. Sie deuteten in eine Richtung und meinten "30 minutes".
Eine liebe Freundin war die letzten 2 1/2 Monate in Südostasien unterwegs und meinte, sie und ihr Freund hätten festgestellt, dass alle sehr höflich sind und Wegbeschreibungen geben. Nur sind sie eben so höflich, dass sie diese auch geben, wenn sie das Ziel eigentlich gar nicht kennen. Woraus irgendwann der Running Gag und somit das lieb gemeinte Sprichwort: "Man soll nicht nur einem Asiaten glauben!" entstanden ist. Wenn die Information von 10 Personen kommt, wird sie wahrscheinlich wahr sein....die Arbeiter waren zu unserem Nachteil jedoch nur zu viert.
Nach einer halben Stunde standen wir mitten im Dschungeldickicht, folgten auf den Boden hängenden Stromleitungen (denn wo Strom ist, ist auch Zivilisation) und fanden heraus, dass Lianenschwingen für manche Tarzans auch mit einer Landung am Allerwertesten endet.
Irgendwann, bei einer Bank und einer Straßenlaterne mitten im Wald - ohne einen Weg dorthin - kehrten wir um.
Beim Gang zum Abendessen zeigte sich dann, dass so ziemlich jedes 2. Restaurant ein kleines Lebensmittelgeschäft dabei hatte. Danke Google, dass du uns solche Infos verschweigst.
Die nächsten Tage verbrachten wir mit Wanderungen über nicht vorhandene Wege, Verweilen an einsamen Stränden, Muscheln sammeln, Wellen hüpfen, Feuer machen, im Schatten einen Sonnenbrand bekommen, Hunger haben (vor allem Andi - 1/2 Wassermelone, 1/2 Vorspeise, 2 Hauptspeisen und eine Packung Instant Nudeln konnten ihn gerade mal so satt bekommen - dabei waren zwischendurch auch noch selbstgemachte Bananen-Mango-Kaya-Toast-Langos als Jause mit am Strand), Beobachten wie der Strand jeden Tag ein bisschen schöner und aber auch belebter wurde. Bei einer dieser Wanderungen kamen wir an einer Siedlung von Arbeitern vorbei. Ein junger Mann strahlte uns schon von Weitem entgegen und grüßte uns freundlich. Ein paar hundert Meter später hörten wir ein "Huuu" hinter uns. Der Mann von Vorhin lief uns hinterher. Ganz außer Atem fragte er uns halb in Zeichensprache, ob wir ein gemeinsames Foto machen könnten. Er zitterte vor lauter Aufregung, grinste dabei aber von einem Ohr zum anderen.
Die abschließenden 2 Tage waren wir Surfen, denn das Wetter war leider so stürmisch, dass man beim Schnorcheln nur für kaputte Zehen sorgte, durch die eingeschränkte Sicht.
Unser Surflehrer "Huan" mühte sich mit uns in den 2 Meter hohen Wellen ab, was sich aber durch den ein oder anderen gelungenen Ritt auszahlte. 🤙
Die Bootsfahrt zurück war um einiges angenehmer als die Fahrt hin, denn die Wellen waren so hoch, dass es nicht möglich gewesen wäre, das gleiche Tempo an den Tag zu legen.
In Kuala Besut nahmen wir ein Taxi, das ungelogen kurz vor dem Auseinanderfallen war und bei uns nicht mal im Entferntesten ein Pickerl bekommen hätte.
...zurück in Kuala Lumpur und der Großstadt nochmal eine Chance geben...
Dschungelerlebnis
Pünktlich mit dem Läuten des Weckers krochen wir aus unserer Box (wir übernachteten in der Sleepbox in Tanah Rata - unser "Zimmer" war eine Holzkoje bestehend aus einer Queensize-Matratze, einem Vorhang und einem Spint darunter in einem Schlafsaal voller Kojen). Wir besorgten uns beim 7 Eleven noch ein Frühstück und starteten planmäßig, zumindest fast, los. Nach ca. 1km Fußmarsch fanden wir ein geeignetes Plätzchen, wo wir unser Müsli direkt aus der Verpackung mit Getreidemilch genossen und dabei von Affen, die auf Stromleitungen herumkletterten, Gesellschaft bekamen. Andi fand es sehr amüsant, wie geschickt und graziös ich es schaffte, den Inhalt der Kunststoffverpackung überall auf mir zu verteilen.
Nach ungefähr einer Stunde und 5km später auf Asphalt, überkamen uns erste Zweifel, ob unser Plan denn wirklich so aufgehen würde. Doch wir blieben optimistisch auf der Suche nach dem Einstieg in den Jungle Trail No.1. Laut Reiseführer und Google Maps sollte sich dieser am Ende einer Seitenstraße in Brinchang befinden. Wir haben gelernt, Google Maps nicht mehr zu vertrauen, denn wir landeten auf dem Gelände einer Wasserversorgungsstation. Der freundliche Herr (Malayen sind wirklich durch die Bank sehr hilfsbereit und freundlich) meinte, der Einstieg liege weiter unten und wäre durch ein kleines gelbes Schild markiert.
Zufall oder Adlerauge sei jetzt dahingestellt, aber wir fanden tatsächlich wenig später den ausgeschilderten Weg hinein in den Dschungel. Wenn man den Wanderweg einmal gefunden hat, ist er wirklich gut ausgeschildert und anfangs auch gar nicht schwer zu gehen. Hohe Luftfeuchtigkeit und bergauf, trieben den Schweiß auf die Stirn und den Puls in die Höhe. Wir wunderten uns noch, dass der Rezeptionist des Hostels, sowie Google meinten, der Weg sei aufgrund eines Erdrutsches gesperrt, denn davon war vorerst keine Spur zu sehen. Betonung auf vorerst. Wir erreichten den 2005m hohen Gipfel des Gunung Brinchang, der auf einer Dschnungellichtung mittels Holztafel markiert war. Die Lichtung gab einen wunderbaren Ausblick über die Landschaft frei - die verschiedenen Grüntöne des Dschungels, die nebelumhangenen Berge des Regenwaldes rundherum - schon atemberaubend schön. Da muss man sich doch selbst glatt einmal bei der Nase nehmen und sich daran erinnern, dass man sich fürs Genießen solcher Momente auch bewussst die Zeit nimmt.
Bei uns ging es dann weiter den gelben Schildern entlang. Der Pfad schlengelte sich über Stock und Stein nach unten. Irgendwann wurden diese Täfelchen von gelben Polizei-Absperrband ersetzt und der Weg wurde immer unwegsamer, steiler, nasser, rutschiger. Das musste wohl der Erdrutsch sein. Wir stapften durch den Matsch, kletterten über umgefallene Baumstämme, teilweise über seilgesichterte Stellen. Die Zeit lief dahin und wir mit ihr. Es begann zu regnen. Wenig verwunderlich im Regenwald, aber ungünstig, wenn wir daran dachten, nicht zu wissen, wo wir waren (Google Maps funktionierte natürlich wieder einmal nicht). Innerlich hatten wir uns schon darauf eingestellt, dass es wohl noch ein längerer Ausflug werden würde.
Und dann - plötzlich - war vor uns eine große gelbe Tafel:" Mossy Forest - Congratulation" und dahinter tauchte die Straße auf. Wir waren wieder auf dem ursprünglich geplanten Weg gestoßen und hatten, ohne es zu wissen, den nächsten Punkt auf unserem Plan mitabgehakt. So schön es im Dschungel auch war, aber die Freude war groß zurück in der Zivilisation zu sein.
Wir machten uns entlang der Straße auf in Richtung "Heimat". Nach ungefähr 20 Minuten trafen wir auf ein paar Männer, die am Straßenrand standen. Sie fragten uns, woher wir seien. Wir wechselten ein paar Worte und gingen weiter. Etwas später kam ein Pickup an uns vorbei und hielt an. Die Männer von vorhin standen hinten auf der Ladefläche und fragten, ob wir ein Stück mitfahren wollen würden. Da der Weg noch recht weit war, waren wir froh über das Angebot und sprangen auf. Huch...was für eine Fahrt! Gebremst wurde nur in Ausnahmefällen, 90 Grad Kurven, die genau breit genug für ein Auto waren, waren kaum Grund dafür - es wird davor gehupt und volle Kanne durchgerast. Wir waren damit beschäftigt uns festzuhalten und vor den tiefhängenden Ästen auszuweichen, während die Arbeiter gechillt dastanden und nebenbei videotelefonierten. Wir polterten über eine steile, enge, kurvige Straße, naja eher einen (befestigten) Weg hinab, vorbei an Teeplantagen und Erdbeerfarmen. An einer Kreuzung ließen sie uns hinaus, denn hier müssten sie in eine andere Richtung weiter.
Von Kuala Lumpur und Bauchkräpfen (21. u. 22.2.23)
Schlaf - welch wunderbare Art sich zu erholen! Wir haben dies auch gleich einmal bis Mittag ausgenutzt, bevor wir in Kuala Lumpur City starteten.
Auf den ersten Metern holten wir uns eine frische Kokosnuss zum Mitnehmen. Als diese mit einem Beil geöffnet und dann in ein Plastiksackerl mit Strohhalm gefüllt an uns zurückgegeben wurde,
staunten wir nicht schlecht. So rar Plastiksackerl in Österreich geworden sind, so allgegenwärtig sind sie in Malaysia. Vor allem nach dem Capri-Sonne-Fiasko bei der Fahrt nach Wien (husten,
prusten - ganz im Wolf-der-3-kleinen-Schweinchen-Style) sehr befremdlich.
Auf der Suche nach dem Wahrzeichen der Stadt, schlenderten wir herum, erkundeten die Gegend und schlürften aus unseren Plastiksackerln.
Beim Dahinschlendern fanden wir einen, für Südostasien so typischen, Markt in einer riesigen, offenen Lagerhalle. Beim Eintreten schlug uns sofort ein Geruch von Blut und Fleisch ins Gesicht. Unzählige geschlachtete, gerupfte Hühner, Enten, dazwischen ganze, blutverschmierte Rinderschädel...ich kann nur sagen, wir waren heilfroh als die Gemüsestände begannen. Beim Obst dagegen lief uns das Wasser im Mund zusammen. Der süße Geruch von reifen Mangos, der Anblick von Drachenfrüchten, Durian und noch vielen weiteren Köstlichkeiten, von denen wir nicht einmal den Namen kennen, ließ unsere Herzen höher schlagen. Die Verkäufer wickelten uns geschickt mit Kostproben um die Finger, was uns mit 1,5kg Obst in der Tasche hinausspazieren ließ.
Raubtierartig kreisten wir unser anvisiertes Ziel immer weiter ein, bis wir die Petronas Twin Towers endlich erreicht hatten. Nachdem wir den Eingang dazu gefunden hatten (ja wir verbringen relativ viel Zeit mit Suchen), teilte uns ein Angestellter von dort mit, dass es für heute bereits ausverkauft wäre. Aber er hätte noch 2 Karten für uns - Schwarzmarktgeschäfte in Asien - check.
Vom 86. Stock aus genossen wir den Ausblick über die Stadt.
Wir liefen weiter durch die Stadt und änderten unsere Ziele so regelmäßig, dass man glauben könne, wir würden das Prinzip der Treppen in Hogwarts anwenden.
Auf dem Weg zum KL Eco Forest Park holten wir uns bei einem Straßenstand "Mee goreng" zu essen, eine ganz typisch malaysische Speise. Wir nahmen es mit bis vor den KL Tower, wo wir gemütlich aßen.
Danach verschwendeten wir unser Geld für das Upside Down House, was absolut nicht zu empfehlen ist. Es waren 4 komplett unspektakuläre Räume, die den Preis von umgerechnet 10 Euro pro Person, absolut nicht wert waren.
Um 20 Uhr, 21 Uhr und 22 Uhr gibt es im Park vor den Petronas Towers täglich eine Wasser-und Lichtshow zu sehen.
Die Nacht war noch jung (was nicht verwunderlich war, nachdem wir ja erst um 12 Uhr aufgestanden waren), weshalb wir noch weiter nach Chinatown zogen. Naja. Wir versuchten es zumindest. Gegen 23 Uhr haben wir es auch tatsächlich gefunden, nur hatte dort bereits so gut wie alles geschlossen. Also noch ein Mitternachtssnack bei einem Inder, was bisher das absolut beste Essen war und ab zum Bus, der nicht mehr fuhr. Die Fußsohlen brannten nach 28 000 Schritten auf Asphalt und die Aussicht auf weitere 7km zu Fuß war nicht besonders erfreulich, weshalb wir uns entschieden, ein Taxi zum Hostel zu nehmen. Dort angekommen wurde noch der Masterplan für die kommenden Tage erstellt und wieder viel zu spät ins Bett geschlüpft.
22.02.2022:
Ein Tag, der erlebnismäßig als wenig spektakulär ins Reisegeschichtsbuch eingehen wird. Frühstücken, also einen "Teh Tarik" (Schwarztee mit Milch und Zucker, ein Muss bei jedem Malaysiabesuch) trinken, durfte Andi alleine, denn mein Bauch wäre wenig erfreut darüber gewesen. Mehr Freude hätte ich mit normalen, befestigten Toiletten und keiner Irrfahrt zum richtigen Bus und anschließend einer 5stündigen Busfahrt gehabt, aber alles kann man sich eben nicht aussuchen. Im Bus hat sich Andi mir angeschlossen und wir haben uns beide die Bäuche gehalten, während der Busfahrer in einer wagemutigen, eher halsbrecherischen Geschwindigkeit, die Ferraris auf der Nebenspur überholte.
Wieder einmal nicht ganz nach Plan und Stunden später im Hostel angekommen, war der erste (schnelle) Weg aufs WC und danach nur mehr ins Bett.
Anreise 19./20.02.2022
Der Tag der Abreise von zuhause und Start in eine neue aufregende Zeit ist da - wuhu! Glücklicherweise muss ich meine Reise nicht allein starten, denn Andi wird mich die ersten 2 Wochen
begleiten. DANKE Andi!
Der Rucksack wurde wieder gefühlt 15x ein-/aus-/umgepackt, bis er endlich fix fertig (mit allem, was man so braucht, oder eben auch nicht) dastand. Gar nicht so einfach, denn was nimmt man auf
eine Weltreise alles mit?
Zum Glück gibt es da im Internet auch schon einige Blogs zu finden, wo ich mich beim Packen sehr daran angelehnt habe.
Wer wissen möchte, was es schlussendlich in meinen Rucksack geschafft hat, der klickt bitte hier.
Jasi und Kevin haben uns nach Wien gebracht, wo wir noch mit Elisabeth essen waren, bevor sie uns zum Flughafen brachte.
Der erste Flug von Wien nach Istanbul um 19.30 Uhr verging...tja...wohl im wahrsten Sinne des Wortes - wie im Flug.
In Istanbul angekommen und durch die Zeitverschiebung in dem Glauben, dass wir noch ewig Zeit für Recherchen, Zimmer buchen, usw. haben würden, wurde es dann doch ein bisschen knapp, als wir bei "LAST CALL" zum Gate sprinteten.
Aber alles nochmal gut gegangen und so hatten wir 13 lange Stunden im Flieger zu verbringen.
Um 17 Uhr (malaysische Zeit- also plus 7 Stunden Zeitverschiebung) kamen wir endlich am Flughafen in Kuala Lumpur an. Müde und geschafft von der langen Reise und dem wenigen Schlaf der letzten Nacht, war es umso spannender mit einem Zug zu einem anderen Teil des Flughafens gebracht zu werden, um dort ca. 2 Stunden auf die Passkontrolle zu warten. Unser Gepäck hatte es schon lange vor uns geschafft und wartete bereits vom Gepäcksband entfernt, am Boden auf uns.
Von dort ging es weiter mit einem Zug zu einer Metro, mit dieser weiter zu einem Bus, zu noch einem Bus (es gab tausende Baustellen, Schienenersatzverkehr usw.), bis wir irgendwann komplett fix und foxi, 2 Stunden später als geplant bei unserem Hostel ankamen. Oder besser gesagt, an dem Gebäude, in dem das Hostel sein sollte, ankamen. Aber auch hier schafften wir es, uns durchzufragen und in den 25. Stock eines Hauses zu finden. Wir bekamen einen Schlüssel und bezogen unser Zimmer, in dem schon 2 Leute schliefen. Wir unterhielten uns im Aufenthaltsraum noch mit einem weiteren Gast dort und planten noch den weiteren Aufenthalt in Kuala Lumpur. Als wir endlich ins Bett wollten, stellten wir fest, dass jemand die Tür versperrt hatte. Beim Versuch sie zu öffnen, hatte Andi plötzlich 2 Schlüsselteile in der Hand. Genau das, was man sich nach so einem langen Reisetag wünscht.
Gegen 2.30 Uhr in der Früh schafften wir es dann endlich jemanden wach zu klopfen und konnten endlich selbst ins Bett.
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